Berlin, den 07. August 2013

Mein liebes Annchen,

neun Jahre genau ist es nun schon her, dass ich dich gehen lassen musste.
Ich habe dir schon viel früher schreiben wollen, aber ich hatte bisher nicht die Kraft dazu.
Jedes Mal, wenn ich es versucht habe, musste ich zu sehr weinen und ich konnte keine Worte finden. Auch jetzt muss ich immer wieder eine Pause machen, weil mir die Tränen über das Gesicht laufen und ich nichts mehr sehe.

Es fällt mir auch heute noch schwer, doch es ist mir ein tiefes Bedürfnis, dir hier zu sagen, wie sehr du mir immer noch fehlst und dass seither kein Tag vergangen ist, an dem ich nicht an dich gedacht hätte – nicht ein einziger.

Deine letzten Tage waren sehr schlimm für uns beide. Der andere Hund hatte dich zu schwer verletzt, du konntest dich mit deinen fast 11 Jahren nicht mehr davon erholen.
Wenn ich an dich denke, dann fällt mir leider immer zu aller erst dein leidvoller Tod ein, doch dann sehe ich dich auch mit deinen „Bällchen“ und „Stöckchen“, die dir beide nie zu groß oder zu schwer sein konnten, spielen und herumtollen. Ich kann dann wieder deinen Atem an meinem Ohr spüren, als würdest du wieder mit mir auf dem Sofa schmusen, kann dein seidiges Fell fühlen.
Ich sehe all die Wege vor mir, die wir im Grunewald gemeinsam gegangen sind.

„Silence“ hat dich im Rosengarten eingeäschert und seit damals stehst du in einer Urne in meinem Zimmer, neben Blumen und einem Bild von dir, welches ich jeden Tag in die Hand nehme, anschaue und küsse.

Muss Liebe immer in Trauer und Schmerz enden?

Ich hoffe, dass es nicht das Ende ist. Ich glaube an die Regenbogenbrücke und daran, dass wir uns einmal wiedersehen – und ich dich wieder in meine Arme schließen kann.

Dein Herrchen