Faustino

Hallo mein über alles geliebter Freund, mein großer Held. Endlich finde ich wieder einmal Zeit dir zu schreiben. Es ist inzwischen so viel Zeit vergangen und alle deine Freunde sind auch viel älter geworden. Ich vermisse dich wie am ersten Tag.Antares der nun schon zwei Jahre bei uns wohnt gibt sich alle mühe sich in mein Herz zu schleichen. Ich gebe mir alle Mühe das zuzulassen denn er hat es verdient. Er kann ja nicht dafür das es dich vor ihm gegeben hat. Es ist alles schwer für mich. Ich kann mich über nichts mehr freuen. Es macht mich alles sehr nachdenklich ob es so sein soll das Leben. Man hat für nichts mehr Zeit, geht den ganzen Tag arbeiten und ist fix und ferig am Abend. Meine kleine Auszeit mit Antares wenn wir unsere abentliche Runde gehen läßt mich auch kaum abschalten. Für Herrchen ist kaum noch Zeit. Er hätte es so nötig so sehr wie er sich zusammenreißt. Ich bin so still geworden. Das ist nicht gut. Du fehlst halt so sehr. Auf dich konnte ich mich immer verlassen. Ich weiß auch für dich war die Last am Ende zu schwer. Die Tierärztin hat es mir erklärt und das hat mich total geschockt.
Ich glaube ganz fest, daß wir uns eines Tages wiedersehen in unserem Paradies. Neulich war über unseren gesamten Ort ein Regenbogen gespannt. Ich bin sicher, das kannst nur du gewesen sein....wer sonst?
Du drückst sicher fest die Daumen, daß meine Mama den Krebs besiegt hat. Überall muß ich mir Sorgen machen. Das hört einfach nicht auf. Ich muß nur zusehen, daß ich nicht schlapp mache. Damit ist niemandem geholfen.
Herrchen wünscht sich so sehr, daß wir im Herbst an die Ostsee fahren. Ich will ihm den Wunsch erfüllen, wenn es ihm einigermaßen geht. Ich sagte zu ihm, daß ich bestimmt traurig bin wenn wir all deine Wege gehen und die Luft riechen die du so geliebt hast und Matschbälle ins Wasser werfen. Da konntest du stundenlang hinterher laufen.Er meinte nur....du bist ja immer traurig. Das ist so ein Ding, woran ich arbeiten muß. Herrchen sollte mir ein Ansporn sein. Er ist auch manchmal traurig aber dann freut er sich weil er weiß, daß du hier mit unns leben durftest und wir an deinem Leben teilhaben durften.
Ich denke jeden Tag an dich und es tut weh wie am ersten Tag.