Tiggy

Ich erinnere mich noch gut an unser erstes Aufeinandertreffen. du warst mit deinen vier Geschwistern auf Tour über den damaligen Campingplatz. Durch eure Mutter geprägt, kamt ihr auch an unserem Platz vorbei. Unter ihrer Aufsicht haben wir gespielt. Ich weiß noch genau, wo wir auf einem Block Styropor spielten. Du hast meine Hand anvisiert und bist mit einem großen Satz nach hinten beinahe vom Block gefallen, als sie sich dir näherte - sicherlich einer unser ersten Momente.
Ab dem Punkt kamt ihr öfters - und kurz darauf sollte unsere gemeinsame Reise beginnen.
Es war später Abend, als wir dich und deine kleine Schwester suchten,. Zu eurem Schutz mussten wir euch finden,.
Was wir auch am nächsten Morgen auch taten. drei deiner Geschwister hatten wir am Tag zuvor schon gerettet und dem Tierheim übergeben. An dem Tag, an dem wir dich und deine Schwester fanden, haben wir beide unsere Entscheidung getroffen. Deine Schwester geht zu ihren Geschwistern und du würdest bei mir bleiben.
Die erste Nacht zusammen war wie in einem Buch, welches sich nicht einmal ein Autor ausdenken konnte. Maunzend standest du vor meinem Bett und suchtest meine Nähe. Ich holte dich zu mir hoch und du bist direkt zu mir unter die Decke geschlüpft und hast vor Freude geschnurrt. Zusammengekuschelt schliefen wir ein.
Kurz darauf solltest du auch deine Zieh-Mama kennenlernen - eine Persermix-Katze. Sie brachte dir vieles bei, und ich war dabei immer an deiner Seite.
Dann kam der Tag, wir zogen in unsere eigene Wohnung. Ein Leben nur für uns zwei. Tage des Spielens und des puren Glückes. Mehr konnte man sich nicht wünschen. Die Jahre flossen schnell ins Land - Menschen kamen und sie gingen. Doch du warst immer an meiner Seite. Es hätte ewig so weiter gehen können, bis der Tag kam, an dem es dir schlecht ging. Eine Krankheit hatte begonnen zu wirken, von der wir beide nichts ahnten. Doch zu unserem Glück fanden wir eine sehr sehr gute Tierärztin, die uns beide die Hoffnung wieder schenkte.
Durch eine Einstellung mit einem Medikament ging es dir schnell wieder besser und unsere fröhlichen Tage hielten als bald wieder Einzug.
Sicher, du brauchtest dieses Medikament Täglich, doch gab es dir so viel Qualität wieder zurück. Du warst 12 und ich war froh, dass wir noch mehr Zeit zusammen geschenkt bekommen haben. Die letzten Jahre waren so unglaublich wichtig - für uns beide.
In meinen dunkelsten Tagen warst du die Konstante die es mir ermöglichte weiter zu machen. Deine Ruhige, aber hin und wieder doch recht aufdringliche Art war tröstlich und kraftspendend zugleich.
So wie du mir Kraft schenktest, gab ich sie auch dir. Denn die letzten drei Jahre waren auch für dich nicht mehr so leicht. Denn deine Krankheit wurde wieder schlimmer, und die Einstellung wurde schwieriger. Doch gelang dieses. Unser Spielen wich mehr und mehr dem gemeinsamen kuscheln am Abend vor dem Fernseher. Ich arbeitete und kam kaum zur Tür hinein, kamst du immer wieder zur mir, um mich zu begrüßen und um deine Streicheleinheiten direkt einzufordern. Lag ich in der Wanne, lagst du auf dem Läufer davor. War ich in der Küche, warst du da - natürlich gab es auch immer das ein oder andere Stück Fleisch oder Fisch für dich. Lag ich auf der Couch, warst du da.
Doch zeigte auch deine Erkrankung bald mehr von ihrem Gesicht. Schließlich war dein kleines Kämpferherz so stark geschwächt, dass ich eine eine meiner schwersten Entscheidungen treffen musste. Die Entscheidung dich gehen zu lassen.
Also sprach ich mit der Tierärztin und wir machten einen Termin aus. der 26.05.2023, fast 18 Jahre nach deiner Geburt, sollte Dein Tag werden. Die letzte Woche, in der wir gemeinsam kuschelten und uns gegenseitig kraft schenkten. Für uns holten wir alles aus der verbliebenen Zeit heraus und genossen jeden Augenblick. Und ich versuchte alles, um dir noch einmal alles so angenehm wie möglich zu machen. Jeden Abend spielte ich für dich Klavier, gab dir dein Lieblingsessen, das zarteste Fleisch und noch viel mehr Streicheleinheiten.
Der Tag an dem du gingst war sonnig. Es war früher Morgen. Wir gingen zusammen - in Ruhe. Ein letztes mal spielte ich dir dein Lied und du schliefst ein. Du bist geblieben und ich musste gehen - doch habe ich dich in der Woche darauf wieder abgeholt.
Denn uns stand noch ein aller letzter Weg bevor. Der Weg in den Rosengarten.
Der Tag war schwer, und auch schön. Es war unsere letzte gemeinsame Reise. Die Sonne schien und wir hatten wieder viel Zeit. Und jetzt bist du wieder bei mir, wenn auch nicht mehr körperlich. Und ich werde auch weiterhin auf dich aufpassen, bis wir uns dann eines Tages wieder begegnen und wir für immer zusammen sein werden.

Bis dahin danke ich Dir für alles. Du warst das beste, was mir passiert ist und ich werde all dies immer in mir Tragen.
Für den Fall, dass du dich doch mal langweilen solltest, habe ich hier immer noch dein Spielzeug für dich. Oder du nutzt es zusammen mit deinen Geschwistern.