Urmele Cabotos Brown Lucco

Urmele, mein Prinzchen...immer noch ,nach soo vielen Jahren der Trennung, kommen mir die Traenen,wenn wir "Urmel aus dem Eis" von der Augsburger Puppenkiste sehen,wo die Wutz das kleine Urmelchen wiegt und in den Schlaf singt ...mein Spitzname,vom Vater gegeben war ja "Wutz".. und so war ich deine Wutz du mein Urmele und Pamina war ja die "Wawa"...
Als dein "Fels in der Brandung",Bonzo schon am Ende seines Lebens ankam, suchte ich verzweifelt nach einem braunen Welpen,einem Nachfolger fuer Bonzo.
Wir gaben damals am Theater das wunderbare Musical "Anatevka" und die Hauptrolle sang/ spielte ein Kollege aus der damaligen DDR mit Extragenehmigung.
Er hatte eine wunderschoene braune Huendin und suchte einen Deckrueden,wollte mich überreden ,meinen Bonzo dafuer herzugeben...niemals. Aber so kamen wir auf den Zwinger von Urmelchen. Die Mauer war gerade gefallen ,wir machten uns ueber diese Neufundlaenderzucht kundig ueber einen alten Bekannten, dem Vorsitzenden des ADKN und erfuhren, dass in Leinefelde gut aufgezogene Welpen waeren.
Bonzo hatte die Welpen,die wir uns im Westen zusammen angeschaut hatten, mit Ekel abgelehnt. Die Zeit tickte, denn mein ueber alles geliebter Bonzo hatte Krebs. Wir fuhren nach Leinefelde ,erstmals in der DDR ,und da war er:
ganz hinten...ein brauner Jüngling ( die Welpen interessierten schlagartig überhaupt nicht) : Lucco! Er wurde uns gezeigt, sollte ja eigentlich in die Zucht,aber es fehlte noch ein "massgebender Zahn".
Urmele sah mich..ich ihn...Liebe auf den ersten Blick ..er kam angeflogen, die Lefzen flogen nur noch so dahin ,er packte mein Handgelenk und somit mein Herz auf Lebenszeit.

Es war klar: e r war derjenige ,der es sein musste. Wie die Zuechter erzählen, hatte er sich noch nie jemanden zugewendet, dennoch musste wir auf wie auf glühenden Kohlen warten ,ob denn dieser besagte Zahn durchbrechen wuerde oder nicht und:
ob mein lieber Bonzo Urmele denn akzeptieren wuerde...ohne ihn ,sein "ja" wuerden wir ihm keinen jungen Rüden vor die Nase setzen.
Mein guter Gentleman Bonzo akzeptierte den jungen Rüden. Wir durften Urmelchen im Alter von sieben Monaten abholen.
Im Vertrag hiess es:
"Der Welpe wird mit 60kg (!!!) abgegeben"
Noch heute schmunzeln wir...
Urmele zog ein, Bonzo wies ihn in alles ein, war sein Fels in der Brandung ,denn die Hündinnen taten so ,als sei Urmel Luft. Fuer sie gab es nur Bonzo
.Ein nicht so einfacher Start fuer Urmele .

Dann kam die Nachricht dass aus Bonzos Linie ,Halbschwester noch ein Hundemaedchen geboren ist.
Wir sahen,dass Urmel ohne eine eigene kleine Huendin nach Bonzos Hinscheiden sehr isoliert gewesen waere. Also kam Bonzolinchen zu uns. Sie kam..
.Bonzo ging in den Hundehimmel was mir das Herz brach, ich wurde sehr krank. Ohne Urmelchen haette ich das gar nicht ausgehalten .Urmele hatte nun sein Maedchen,die neben ihm wie seine Pueppi wirkte. Sie liebte ihn gleich und zog sich zu ihm, forderte ihn zum Spielen auf,wich nicht von seiner Seite und sorgte fuer seine Integration.
Urmelchen und ich waren ein Herz und eine Seele...leider war er schwer krank: er brachte die damals noch unbekannte BORRELIOSE mit, die seine Nieren und Herz angriffen. Unser Leidensweg war schwer, denn keiner wusste damals darueber Bescheid. Wir um
kämpften gegen hohes hohes Fieber...meine Mutter machte Wadenwickel alle 20 Minuten. dann wieder Untertemperatur..Rotlicht, Wärmflaschen, ihn in Decken.einhuellen, Tabletten,Tropfen, durch die Tage und Naechte Kampf,dass er etwas isst...sogar Pansenstange ueber das Futter gerieben,
Babyglaeschen verfüttert... Erst in der TiHo Hannover konnte man uns sagen,was Urmel so quälte ...aber die Folgen der Borreliose waren irreversibel:
Herz und Nieren schwer angegriffen..Medikamente...und ich oft beruflich unterwegs.
Urmel und ich waren so verbunden miteinander, dass ich, hunderte hunderte von Km entfernt TAGE v o r h e r wusste ,wenn er wieder Durchfall,Fieber oder so bekommen wuerde. Ich habe zu Hause dann angerufen und gesagt: ihr muesst auf das oder das aufpassen, da kommt das... Es war so...ich fühlte genau, wenn was was im Anzug war. Wir waren uns so nah, dass ich sein Leiden spürte. Meine Mutter kämpfte tapfer gegen all diese krankheiten mit grosser Hingabe und Liebe, aber ersetzen konnte sie mich dennoch nicht
Urmele wartete auf mich...mehr als 14 Tage hielt er es ohne seine Wutzin nicht aus. Als ee nun nicht mehr essen konnte wegen der kaputten Nieren,konnte er doch noch warten dass ich nach Hause komme,um ihn auf seiner letzten Reise zu begleiten.Er empfing mich noch einmal froehlich...aber die Zeit war gekommen..mein liebstes Urmelchen konnte nicht mehr und musste erlöst werden.

Wir hatten zu wenig Lebenszeit miteinander.
Er ging in meinen Armen ganz Sanft hinüber...mit nur acht Jahren: mein treuer,wunderschoener zärtlicher, kluger Urmel

Aber wir hatten wunderschoene Zeiten,wo du mich nach Chemnitz ( im Wohnwagen,denn Hunde waren in der Ex DDR nicht in Hotels gelitten zu der Zeit ) begleitet hast in Schnee und Eis, wo wir froren wie die Schneider...aber Frauchen hatte da ihr Engagement. Du warst immer wieder mit mir in Zwickau, wo wir nach meinen Diensten im knietiefen Schnee wanderten, dann in Neustrelitz wo es herrlich war...am See :
ich habe dich ins Boot gepackt und wir ruderten in den Abend hinein, ganz allein auf dem See in klein Quassow ,traumhaft. Du hast dort einen kleinen Freund ,Johnny, gefunden ,den wir tgl.vor meinen Proben abholten und dann am Kanal spazieren gingen, du auch baden ...
Und dann unsere Urlaube in Westjuetland an der Nordsee,wo wir Fische gerettet haben,baden gingen,den Sonnenuntergaengen zugeschaut haben, du an mich gelehnt zwischen meinen Beinen oder Kopf an Kopf...
Wir hatten herrliche Zeiten zusammen ,waren ein Herz und eine Seele.
Dass ich Bonzo hatte gehen lassen muessen, war furchtbar, aber er war schon in dem Alter ,wo man es ertragen muss...aber mit acht Jahren dich loszulassen, war mehr als bitter...

Ich bin dennoch so dankbar fuer unsere Verbundenheit ,Liebe und all das was wir zusammen erleben durften...du warst zudem in den Wendejahren mein schoener Diplomat, denn laengst hatten viele Wessis sich im Osten daneben benommen und waren nicht gut gelitten..
Du aber Urmelchen, warst die Brücke als echter "Ossi", 1989 in der DDR geboren...mein liebster Ossi ...und so hast du manche Woge, von anderen verursacht, geglättet.
Du bist etwas ganz Besonderes gewesen und bleibst in meinem Herzen, solange ich lebe und das in Liebe.
Es war eben Liebe auf den ersten Blick...

Und wie es so bei uns "üblich" ist,verketten sich die Leben miteinander:
An deinem Sterbetag dem 25.10. ist unsere kleine Kalypso geboren worden ...eine neue Liebe. Allerdings brachte sie eine chronische Niereninsuffizienz und Harnleiteranomalie mit..wie bei Urmelchen kaempfen wir auch um ihre Gesundheit und Leben von Anfang an...

Und meine Mutter meinte...Urmels Geburtstag ist der Todestag der Queen...